In unserem Körper entstehen täglich Säuren durch die Einnahme von säurebildenden Nahrungsmitteln, aber auch einfach durch die normalen Stoffwechselvorgänge. Ein ausgeklügeltes Puffersystem ermöglicht es dem Körper diese Säuren zu neutralisieren und auszuscheiden. Die Säuren gehen mit basischen Salzen eine chemische Verbindung ein, werden dadurch neutralisiert und können danach über die Nieren, die Atmung und über die Haut ausgeschieden werden. Solange dieses System im Gleichgewicht bleibt, fühlt man sich gut und körperlich fit.
Warum entsteht eine Übersäuerung?
Die Übersäuerung des Stoffwechsels ist ein weitverbreitetes, aktuelles Phänomen. Falsche Ernährungsgewohnheiten und unser „moderner Lebensstil“ sind für diesen Trend mitverantwortlich:
zu hohe Zufuhr von säurebildenden Nahrungsmitteln (zu viel Eiweiss, Getreide)
Verminderte Aufnahme von basenbildenden Nahrungsmitteln (zu wenig Früchte, Gemüse) und Abnahme der Mineralstoffkonzentration im Boden und daher auch basenarme Nahrungsmittel.
Die Nierenleistung nimmt mit zunehmendem Alter ab, was eine Verminderung der Säureausscheidung zur Folge haben kann.
Durch sportliche Betätigung bilden sich Säuren in den Muskeln. Deshalb ist es wichtig vor allem bei regelmässiger sportlicher Betätigung auf einen ausgeglichenen Säure-Basenhaushalt zu achten.
Zur Neutralisation verwendet der Körper hauptsächlich basische Mineralsalze, die er dem organischen Gewebe (Blut, Zellflüssigkeit, Knochen) entnimmt. Bei einer chronischen Übersäuerung benötigt das Regulationssystem des Körpers zu viele basische Mineralsalze, um die Säuren zu neutralisieren, was zu einer „Plünderung“ der basischen Mineralsalz-Reserven des Organismus führt. Darum ist es äusserst wichtig, dass wir unserem Körper genügend basische Mineralsalze zuführen.
Die Folgen einer chronischen Übersäuerung…
… sind sehr vielfältig. Es können sich folgende Symptome zeigen: Hautprobleme wie Ekzeme und Cellulitis, rheumatische Beschwerden (z.B. Arthrose, Gicht), chronische Rückenschmerzen, Osteoporose, Nierensteine, Migräne, verstärkte Erkältungsneigung, chronisch entzündete Schleimhäute, Bein- und Wadenkrämpfe, Müdigkeit, Reizbarkeit, innere Unruhe; um nur einige zu nennen.
Wie finde ich heraus, ob mein Körper übersäuert ist?
Der ph-Wert ist ein Messwert mit einer Skala von 0 – 14. Er gibt Auskunft, ob eine Substanz sauer (0 – 6,9), neutral (7) oder basisch (7,1 – 14) ist. Durch die Messung des Urin-ph-Wertes kann der Grad der Übersäuerung im Körper festgestellt werden. Ist der Urin generell zu sauer, ist auch der Organismus übersäuert. Der Urin wird mit Indikatorstäbchen morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen gemessen. Der Wert am Morgen sollte tiefer sein als der am Abend. Dies zeigt die Kapazität des Körpers sich über Nacht zu regenerieren und Säuren auszuscheiden. Der Wert am Abend gibt Auskunft über den Lebensstil und die Essgewohnheiten. Die Abweichung der beiden Werte zeigt die Arbeitsweise des Säuren-Basen-Haushalts und auch, wie dieser positiv zu beeinflussen ist. Um ein aussagekräftiges Resultat zu erhalten, sollten die Messungen während mindestens 10 Tagen durchgeführt werden.
Was tun, wenn man „sauer“ ist?
Falls tatsächlich eine Übersäuerung nach dem Messen festgestellt wurde und vielleicht bereits Krankheitssymptome aufgetreten sind, macht es sicher Sinn, seine Lebens- und Essgewohnheiten zu überdenken. In erster Linie steht nicht der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel im Vordergrund, sondern eher eine sehr ausgewogene Ernährung. Grundsätzlich kann man sagen, dass Fleisch und Getreide eher die Beilage sein sollten und Gemüse und Früchte den Hauptanteil übernehmen. Hier ein kleines Beispiel zur Erklärung:
Ein Abendessen in der Schweiz besteht oft aus Käse, Wurst und Brot. Diese drei sind alle säurebildend. Isst man dazu aber eine Gemüsesuppe oder ersetzt das Brot durch geschwellte Kartoffeln, sieht die Bilanz schon ganz anders aus. Man könnte auch gedämpftes Gemüse oder Gemüsestängel dazu reichen oder auch getrocknete Feigen. Letztere sind sehr stark basebildend.
Im Internet finden sich sehr gute und genaue Lebensmitteltabellen, die Ihnen angeben, was wie stark basen- oder säurebildend ist. Beispielsweise bei Milchprodukten gibt es doch einige Unterschiede. Es sind zwar alle säurebildend, ausser Molke, aber eben nicht alle gleich stark.
Wenn Sie über Ihren Säure-Basen-Haushalt mehr wissen möchten, helfen wir Ihnen gerne weiter. Indikatorstäbchen für die Urinmessung, Messtabellen und Nahrungsmitteltabellen sind bei uns erhältlich.
Um bei bestehenden Krankheiten Unterstützung zu bieten, kann es hilfreich sein, Basenpräparate einzunehmen. Diese sind aber kurmässig anzuwenden und sind nicht für eine langfristige oder gar dauernde Einnahme gedacht. Vor einer Kur ist es empfehlenswert zuerst die ph-Wert Messungen durchzuführen.