Ursache & Symptome
Ein einfaches Hausmittel mit grosser Wirkung
Zu Zeiten, als Ärzte eher der Oberschicht vorbehalten waren und es kaum Medikamente gab, mussten sich die Menschen bei Krankheiten selbst helfen. Man griff damals auf überliefertes Wissen rund um Kräuter zurück. Dabei spielten auch Wickel eine wichtige Rolle.
Die Wassertherapie (Hydrotherapie), wie man sie bis heute noch kennt, wurde vor allem bekannt durch Sebastian Kneipp. Er verband die Erfahrungen der Kräuterheilkunde mit der Anwendung von Wickeln und Kompressen. In der Schweiz wurden die Heilmethoden von Kneipp vom Kräuterpfarrer Johann Künzle übernommen und durch seine einfache Sprache weiten Volksschichten zugänglich gemacht.
Wickel – warum und wie?
In den letzten Jahrzehnten fand die Pflanzenheilkunde wieder vermehrt Anerkennung und dadurch wurde auch der Wickel wieder entdeckt. Nur ist es oft noch so, dass viele denken ein Wickel zu machen, bedeute grossen Aufwand und meist fühlt man sich auch unsicher, ob man denn auch alles richtig mache. Einem Kranken, sei es nun ein Kind oder ein Erwachsener, einen Wickel zu machen, bedeutet auch ihn zu umsorgen und zu pflegen. Genau diese Fürsorge trägt auch vieles zum Gesundwerden bei. Wer sagt denn schon „nein“, wenn er elend im Bett liegt und jemand behilflich ist: einen warmen Tee bringt, zwischendurch mal lüftet, stärkende Suppe kocht oder einfach da ist, wenn man etwas braucht.
Wickel wirken auf die Durchblutung. Ein kalter Wickel vermindert die Durchblutung und wird oft angewendet bei Verletzungen mit starker Schwellung, Schmerzen und bei Blutergüssen. Warme Wickel regen die Durchblutung an und wirken dadurch sehr wohltuend und entspannend. Es wird auch die Schweissproduktion angeregt, dadurch leitet der Körper Stoffe über die Haut aus. Feuchte Wickel haben eine deutlich höhere Temperaturleitfähigkeit als trockene. Es gibt auch sehr viele Zusätze, um Wickel zu machen, die auf ihre Weise eine spezifische Wirkung aufweisen. Auf den nächsten Zeilen können Sie die Anleitungen für drei verschiedene Wickel entnehmen, welche für die kommende Jahreszeit wichtig werden könnten.
Grundsätzliches
Tücher, welche für Wickel verwendet werden, sollten aus natürlichen Fasern bestehen (Wolle, Seide, Baumwolle, Leinen, Barchent, Molton und Flanell). Die Wolle oder Seide dient vor allem der Wärmeerhaltung. Als Schutz kann jeweils unter das Wolltuch ein einfaches Baumwolltuch gelegt werden, damit Wickelzusätze das Wolltuch nicht verunreinigen. Der Patient sollte vorher noch zur Toilette gehen und sich dann bequem hinlegen. Das Zimmer sollte warm und die Fenster geschlossen sein. Nach dem Wickel sollte man sich etwas Ruhe gönnen. Die Haut abtrocknen, evtl. einölen und wieder unter die warme Decke oder sich anziehen. Wickelzusätze werden weggeworfen, die Tücher werden nur einmal verwendet und danach gewaschen. Das Wolltuch kann ausgelüftet werden.
Bei uns finden Sie kleine Wickelsäckli, mit Faltgazen in praktischer Grösse, Heilwolle zum Warmhalten, einem Schutztuch und allenfalls nach Wunsch auch Zusätze für Wickel. Falls Sie ihr Wissen über Wickel vertiefen möchten, eigenen sich folgende Bücher: Wohltuende Wickel, Maya Thüler und Wickel & Co., Bärenstarke Wickel für Kinder, Ursula Uhlmayr.