Ursache & Symptome
Neben Rückenschmerzen gehört der Kopfschmerz zu den häufigsten Krankheitserscheinungen überhaupt. Laut deutschen Studien sollen an die 70% der Bevölkerung unter zeitweisen oder chronischen Kopfschmerzen leiden. Fünf Prozent haben täglich Kopfschmerzen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und Stadtbewohner mehr als die Landbevölkerung.
Heute sind rund 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen bekannt. Bei den meisten davon handelt es sich um seltene Krankheiten. 90 Prozent der Fälle verteilen sich auf die beiden Formen Spannungskopfschmerzen und Migräne. Es wird zwischen primären und sekundären Formen des Kopfschmerzes unterschieden:
Primäre Kopfschmerzen: Hier entspricht der Schmerz an sich der Krankheit. Oft können keine sicheren Ursachen dafür gefunden werden. Der überwiegende Teil der Kopfschmerzen gehört zu dieser Art.
Sekundäre Kopfschmerzen: Hier ist der Schmerz die Folge einer anderen Krankheit, wie zum Beispiel nach Traumen, durch Tumore oder Blutungen.
Das „übliche“ Kopfweh, die sogenannten Spannungskopfschmerzen, treten unter allen Kopfschmerzen am häufigsten auf. Sie können nur hin und wieder auftreten oder annähernd ständig vorhanden sein. Im Vergleich zu anderen Arten von Kopfschmerzen sind die Schmerzen eher leichter bis mittelschwerer Natur. Sie können am ganzen Kopf auftreten und sind nicht von körperlicher Anstrengung abhängig. Die Schmerzart ist eher drückend bis ziehend, nicht aber pulsierend. Auch kommen nur selten vegetative Begleitsymptome wie Sehstörungen, Schwindel oder Übelkeit vor. Wenn die Spannungskopfschmerzen chronisch werden, treten nicht selten psychonervöse Störungen wie depressive Verstimmtheit, Nervosität, schlechte Stressregulation oder Schlafstörungen auf. Die genauen Ursachen der Spannungskopfschmerzen sind noch nicht geklärt, man geht von multifaktoriellen Geschehen aus, wie zum Beispiel:
Chronisch verspannte Nackenmuskulatur
Psychische Ursachen
Nächtliches Zähneknirschen
Medikamente
Chemikalien, sonstige Umwelteinflüsse
Die Migräne ist vor allem in den Industriestaaten weit verbreitet, am meisten in Westeuropa. Sie tritt bei Frauen dreimal häufiger auf als bei Männern. Typisch für eine Migräne ist, dass gleichzeitig zu den Kopfschmerzen weitere Beschwerden auftreten:
Sehstörungen
Übelkeit
Erbrechen
Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
Die Ursachen der verschiedenen Migräneformen (rund 20 Formen sind bekannt) sind nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass sogenannte Neurotransmitter und Botenstoffe eine wichtige Rolle spielen. An der Entstehung beteiligt sind zudem weitere Faktoren, wie die Durchblutung, entzündliche Prozesse und genetische Veranlagung. Die Migräne kann durch schulmedizinische Massnahmen derzeit nicht geheilt werden. Ziel der Behandlung ist es, die Anfallshäufigkeit und die Intensität zu reduzieren.
Der Cluster-Kopfschmerz ist eine primäre Kopfschmerzform, bei der es zu Anfällen mit extremem Kopfschmerz kommt, welche wenige Minuten bis Stunden dauern können. Die Schmerzen sind einseitig, im Bereich der Augen und Schläfen, und es kommt mindestens ein Begleitsymptom dazu (z.B. gerötete Bindehaut, laufende Nase, Lidödeme oder schwitzen im Gesichtsbereich). Diese Schmerzen sind ausgesprochen stark und reagieren nicht auf die üblichen Schmerzmittel.